Donnerstag, 13. April 2006

"Großbrand" durch Floriani-Streit

Bezirksfeuerwehrverband Radkersburg zieht sich mit einem Knalleffekt aus dem geplanten Einsatzzentrum in Bad Radkersburg zurück.



Bis die ersten Fahrzeuge mit Blaulicht aus den Garagen des geplanten Einsatzzentrums Bad Radkersburg düsen, wird es noch eine Weile dauern. Dafür leuchten bei einigen Beteiligten bereits in der Planungsphase rote Warnlampen auf Ärger. Ursache für die aufgeheizte Stimmung ist die im Rahmen eines Koordinierungsgespräches vom Bezirksfeuerwehrverband Radkersburg aus dem Sack gelassene Entscheidung, seine Einsatzleitstelle samt Büroräumlichkeiten entgegen den ursprünglichen Planungen doch nicht im neuen Einsatzzentrum anzusiedeln. Stattdessen soll ein leer stehendes Bürogebäude in Eichfeld angemietet werden. Reaktion. Was folgte, war eine Kettenreaktion. Der Bad Radkersburger Bürgermeister Peter Merlini wies den Bezirksfeuerwehrkommandanten Albert Kern darauf hin, dass die Stadtgemeinde in diesem Fall nicht bereit sei, die in Bad Radkersburg stationierten Fahrzeuge für überörtliche Einsätze ins neue Einsatzzentrum zu integrieren. Konkret handelt es sich dabei um ein Fahrzeug für gefährliche Stoffe, einen Kranwagen sowie mehrere Boote. Gerät, das übrigens auch in den Bezirken Feldbach und Fürstenfeld zum Einsatz kommt.

Vorwürfe an "Zweigleisigkeit"

"Kern hat von Anfang an gewusst, dass wir so handeln, wenn er abspringt. Wir lassen uns doch nicht pflanzen", begründet Merlini. Woraufhin Kern laut Protokoll noch während des Koordinierungsgespräches dem Kommandanten der Stadtfeuerwehr, Norbert Ruprechter, die Anweisung gab, dieses Gerät zur Rückgabe an den Bezirksfeuerwehrverband vorzubereiten. Abgesehen von dem dadurch entstehenden Sicherheitsrisiko stößt sich Ruprechter an Kerns "zweigleisiger" Vorgangsweise: "Einen Tag nach diesem Gespräch hat Kern in einem Schreiben an alle Feuerwehren des Bezirkes mitgeteilt, dass er sich ausdrücklich für den Verbleib der Stützpunktgeräte in Bad Radkersburg ausspricht." Mit gezielter Falschinformation und Halbwahrheiten werde so versucht, persönliche Machtspiele auf dem Rücken der freiwilligen Helfer auszutragen. Gegenwehr. Kern hingegen weist alle Vorwürfe gegen sich zurück: "Ich habe Ruprechter noch gar keine Anweisungen gegeben." Wenn Merlini aus seiner "Drohung" Ernst mache, müsse er aber handeln. "Wo ich das Gerät unterbringen soll, weiß ich aber nicht. Der Standort Bad Radkersburg hat sich bestens bewährt." Gründe. Als Gründe für den überraschenden Rückzug des Bezirksfeuerwehrverbandes führt Kern fehlende Synergieeffekte und vor allem zu hohe Kosten an: "Ich habe lediglich einen Platzbedarf von 75 Quadratmetern angegeben, was von der Stadtgemeinde auf mehr als 200 Quadratmeter umgeplant wurde." Provinz-Posse. Eine Aussage, die Merlini auf die Palme bringt: "Wir haben gar nichts vorgeschrieben. Kern selbst hat bei uns ein Anforderungsprofil von mehr als 300 Quadratmetern abgegeben. Das ist doch eine Provinz-Posse ersten Ranges." Daher habe man das Land ersucht, sich als Koordinator einzuschalten. Spatenstich. Fest steht, dass noch im Herbst der Spatenstich für das Einsatzzentrum erfolgen soll. Bis jetzt sind das Rote Kreuz sowie Stadtfeuerwehr und Zivilschutzverband an Bord. Eine Entscheidung der Polizei soll bis Sommer fallen.

"Es gibt für alle Varianten fertige Pläne", so Merlini.

ROBERT LENHARD

Samstag, 1. April 2006

Einsatzzentrum hat jetzt Feuer am Dach

Einsatzzentrum ohne Bezirksfeuerwehr

Das Bezirksfeuerwehrkommando will sich nicht im neuen Einsatzzentrum der Stadt ansiedeln.

Als Bezirksfeuerwehrkommandant Albert Kern die Entscheidung verkündete, dass das Bezirksfeuerwehrkommando entgegen der ursprünglichen Planung nicht im Einsatzzentrum Bad Radkersburg einzieht, brachte er einen Stein ins Rollen. Die Gemeinde beschloss für diesen Fall nämlich, nur für die Stadtfeuerwehr zu bauen. Die derzeit in Bad Radkersburg stationierten Fahrzeuge und Gerätschaft der Bezirkseinsatzstelle haben dann im neuen Einsatzzentrum keinen Platz mehr. Was nun folgte, bezeichnete Bgm. Peter Merlini als „Provinzposse“. FF-Stadtkommandant Norbert Ruprechter: „Kern erteilte mir die Weisung, die Rückgabe des Geräts vorzubereiten. Das ist protokolliert. Einen Tag später befürwortet er in einem Schreiben den Verbleib der Stützpunktgeräte in Bad Radkersburg.“ Nun ist man an das Land heran getreten, als Koordinator einzugreifen. Im Herbst soll der Bau beginnen. Bis dahin muss entschieden werden, wer mit an Bord kommt. „Pläne gibt es für alle Varianten“, so Merlini.

Im Vorjahr noch gemeinsam bei der Organisation des Landesfeuerwehrtages: Zur Zeit ist die Stimmung zwischen Norbert Ruprechter und Albert Kern etwas frostig.








April / 2006